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Stadt Wesseling

PM - 30.09.2022: Jüdische Kulturwochen Rhein-Erft-Kreis: Rundgang zu den Stolpersteinen in Wesseling

Das älteste Zeugnis jüdischer Geschichte nördlich der Alpen stammt aus der Antike. Es handelt sich um ein Gesetz des römischen Kaisers Konstantin, erlassen am 11. Dezember des Jahres 321 nach Christus. Darin verfügte Konstantin, Juden dürften in städtische Ämter in der Kurie, der Stadtverwaltung Kölns, berufen werden. Das auf diesem Edikt gründende Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ nahm das Kulturamt des Rhein-Erft-Kreises in 2021 zum Anlass, sich mit der Geschichte des jüdischen Lebens in der Region zu befassen und gemeinsam mit allen Kulturämtern der kreisangehörigen Städte die „Jüdischen Kulturwochen Rhein-Erft“ zu organisieren. In diesem Jahr erleben die Jüdischen Kulturwochen ihre zweite Auflage und auch in Wesseling sind wieder Veranstaltungen geplant. 

Am Sonntag, den 16. Oktober, ab 15 Uhr lädt Stadtarchivarin Martina Zech zu einem Rundgang zu den Orten des Gedenkens an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Opfer des NS-Regimes wurden, ein. Der Rundgang beginnt am Mahnmal Am Markt/ Kölner Straße und führt von dort aus zu den Orten, an denen Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer verlegt wurden. Unterwegs wird auch die neue Stolpersteine-App des WDR eingebunden. Den Abschluss bildet ein Besuch auf dem jüdischen Friedhof an der Römerstraße.

Die Teilnahme am Rundgang ist kostenfrei. Um Anmeldung unter 02236 701-319 oder  mzechwesselingde wird gebeten.

Informationen zum Foto

An der heutigen Kölner Straße 26 lebten Nanny und Jakob Wolff. Diese war die letzte Adresse der Eheleute in Wesseling. 1940 zogen sie nach Walberberg und 1941 nach Brühl. Beide wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert. Jakob Wolff war 67 Jahre alt und seine Frau Nanny 73 Jahre. Noch im gleichen Jahr wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.

Die heutige Kölner Straße 28 war die letzte selbst gewählte Wohnadresse von Johanna und Julie Mayer. Sie waren die unverheirateten Schwestern von Nanny Wolff, die in Wesseling zuletzt im Nachbarhaus gewohnt hatte. Sie zogen im März 1939 nach Köln in die Agrippastraße in ein als „Judenhaus“ bezeichnetes Ghettohaus. 1942 wurden beide Schwestern von Köln aus nach Theresienstadt deportiert und 1943 ermordet. Johanna Mayer wurde 81 Jahre und Julie Mayer 76 Jahre alt.

Die beiden Häuser Kölner Straße 26 und 28 existieren heute nicht mehr.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Wesseling/Andrea Kanonenberg
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