Nicht mehr lange, dann öffnet das Gartenhallenbad nach viereinhalb Jahren endlich wieder seine Türen und lädt zum Sport- und Freizeitschwimmen ein. Auch der Saunabereich mit Dampfbad, Bio-Sauna, Finnischer Sauna, Blockhaussauna und Eisbrunnen erstrahlt in ganz neuem Glanz. Im Saunagarten wird in den kommenden Wochen noch der Rollrasen gelegt. Auch für Schwimmerinnen und Schwimmer gibt es jetzt eine Liegewiese. Endlich ist das Gartenhallenbad mit einem neuen Aufzug, behindertengerechten Sanitärräumen in jedem Geschoss und einem Pool-Lifter barrierefrei. Neu ist auch eine Abtrennung zwischen Lehr- und Sportbecken, die dafür sorgt, dass in den zwei Bereichen unterschiedliche Temperaturen herrschen können. Wer mit dem Rad zum Bad fährt, wird sich über die neuen Fahrradabstellanlagen freuen. Und: Zum ersten Mal trägt das Gartenhallenbad seinen Namen als beleuchteten Schriftzug an der Fassade.
„Bis zur Eröffnung ist im Endspurt noch einiges zu tun, aber wir befinden uns auf der Zielgeraden“, berichtet Bürgermeister Ralph Manzke. Davon konnte sich beim Rundgang am 29. März auch der zuständige Ausschuss für Sport, Freizeit, Kultur und Partnerschaften überzeugen. „Die Baustelle gleicht bei jedem meiner Besuche einem Bienenstock. Vom Aufbau der Möbel, über die letzten Maler- und Fliesenarbeiten, bis zu den finalen Wasserproben stehen noch einige Punkte auf der Liste unseres Sportamts und des Amts für Gebäudewirtschaft. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten auf Hochtouren und planen direkt auch das große Eröffnungsfest.“
Unter der Voraussetzung, dass die externen Bausachverständigen bei der Abnahme Mitte April keine Einwände anbringen, wird das Sportamt für ab dem 22. April einige Schulklassen und Gruppen aus Vereinen zum Testschwimmen aus dem Schulschwimmbad ins Gartenhallenbad holen, damit die Betriebsabläufe im Bad nach dem erfolgreichen Abschluss des Probebetriebs ohne Gäste die letzten Belastungstests mit Schwimmerinnen und Schwimmern bestehen können, bevor nach der Eröffnung am 13. Mai das Schwimmen für alle beginnt.
Bis dahin finden die letzten Bauarbeiten und vor allem das umfangreiche Einarbeiten der neuen Fachkräfte, die am 01. April ihren Dienst bei der Stadt Wesseling beginnen, u.a. in die Bädertechnik, die Saunatechnik und das Kassensystem statt. „Wir sind froh, dass wir bei der Personalakquise erste Erfolge erzielen konnten, wenn das Team auch lange noch nicht so groß ist wie es für den vollen Betrieb zweier Schwimmbäder sein müsste. Der Arbeitsmarkt in der Bädertechnik und bei den Badaufsichtspersonen ist heiß umkämpft. Wir hoffen, dass das bald eröffnete Gartenhallenbad noch das letzte Quentchen Lockmittel für Berufsanfängerinnen und -anfänger oder Wechselwillige ist“, berichtet Beigeordnete Karolin Beloch.
Die Bundesregierung hat die Energiesparmaßnahmen zuletzt auf bis zum 15. April – also bis Ende der Osterferien – verlängert. Die Stadtverwaltung geht nicht davon aus, dass es eine weitere Verlängerung gibt. Ab Mitte April stehen also auch die Vorgaben der Bundesregierung aus dem vergangenen Jahr der Eröffnung nicht mehr im Wege.
Das Schulschwimmbad steht ab dem 01.04. wieder ausschließlich für das Schul- und Vereinsschwimmen zur Verfügung. „Wir bündeln alle Kräfte, um im Gartenhallenbad die Einsätze erproben und die Abläufe optimieren zu können“, erläutert Karolin Beloch.
Für den 13. Mai ist das große Eröffnungsfest des Gartenhallenbads mit Vorführungen der Vereine und vielen Überraschungen in Planung. „Wir können es kaum erwarten, dass dieser Tag endlich kommt, und ich weiß, das geht den Wesselingerinnen und Wesselingern auch so“, freut sich Bürgermeister Ralph Manzke. Abzuwarten bleibt, wer das Versprechen seines Vorgängers Erwin Esser, am Eröffnungstag im Anzug ins Becken zu springen, wahrmachen wird.
Zur Sanierung des Gartenhallenbads
Die Planungsvorbereitungen für die Modernisierung und Sanierung des Gartenhallenbades begannen bereits 2016 und die eigentliche Planung im Jahr 2017. Im September 2018 wurde das Gartenhallenbad geschlossen und die Bautätigkeit startete. Schon während der Abbruch- und Rohbauarbeiten zeigte das Gartenhallenbad, welche Tücken seine Gebäudesubstanz bereithält. Das Schwimmbad, das 1966 eröffnet wurde, hatte von vierlagig gefliesten Wänden, über Hohlräume unter der Bodenplatte und einer Bombenverdachtsfläche im Saunagarten, bis zu einem völlig durchnässten Flachdach unter dem Satteldach einige Überraschungen zu bieten. So hat sich während der Sanierungszeit der Bauumfang deutlich erweitert. Auch die Corona-Pandemie, die großen Einfluss auf die Auslastung der Auftragsbücher der Handwerksbetriebe hatte, tat ihr Übriges. Zudem wurde die ursprüngliche Planung aus dem November 2017 auf der Strecke um die Erneuerung der Außensauna und neue Fliesen für das gesamte Sportbecken inkl. Technik ergänzt. Dies war anfangs nicht in der Sanierungsmasse enthalten. Natürlich hat auch die allgemeine Kostensteigerung im Bausegment dazu geführt, dass viele Leistungen teurer waren als anfangs prognostiziert. Statt der ursprünglich veranschlagten 7,75 Mio. Euro wird das Projekt mit 14,8 Mio. Euro zu Buche schlagen.