Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Hertie-Standorten in Deutschland wollen der Liquidierung der Warenhauskette nicht tatenlos zuschauen.
Auf Initiative von Bürgermeister Günter Ditgens (Wesseling), der bereits im vergangenen Herbst ein Hertie-Forum mit Insolvenzverwalter Dr. Bähr und den Bürgermeistern der Hertie-Standorte in Wesseling ausrichtete, und Bürgermeister Andreas Breitner (Rendsburg) werden eine große Gruppe von Bürgermeistern am kommenden Dienstag, 9. Juni, 15 Uhr, bei der Hauptverwaltung der Deutschen Bank in Frankfurt eintreffen, um mit dem Vorstand der Deutschen Bank über einen Beitrag der Bank zu einer Problemlösung zu reden.
Ditgens: "Die Bürgermeister von Hertie-Standorten sehen mit großer Sorge den Folgen der Liquidierung von Hertie entgegen. Neben dem Verlust von 2.500 Arbeitsplätzen geht vielen unserer Städte der Einkaufsmagnet verloren, was enorme negative Folgen für den benachbarten Einzelhandel und damit für die Innenstädte haben wird".
Die Bürgermeister sind davon überzeugt, dass die Deutsche Bank als das den Verkauf von Hertie an Dawney Day finanzierende Bankhaus in der Lage wäre, durch ein gezieltes Engagement die Liquidierung von Hertie zu verhindern. Ditgens: "Darüber wollen die Bürgermeister mit dem Vorstand der Deutschen Bank in Frankfurt reden."
Gleichzeitig haben die Bürgermeister an Bundeswirtschaftsminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg und die Wirtschaftsminister der betroffenen Bundesländer appelliert, sich für Hertie einzusetzen. Ditgens: "Derzeit werden im Zuge der Sanierung der Arcandor Staatshilfen diskutiert. Hertie hat - als oftmals einziges Kaufhaus in der Innenstadt - für die Klein- und Mittelstädte größere Bedeutung als Karstadt für Großstädte. Wir gehen deshalb davon aus, dass für Hertie im selben Verhältnis Staatshilfen bereitgestellt werden wie für Karstadt".