"Wir haben unser Etappenziel erreicht und sehen wieder einen Hoffnungsschimmer für Hertie und natürlich ganz besonders für die 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter". Sehr glücklich und zufrieden zeigte sich Bürgermeister Günter Ditgens (Wesseling), als er mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus den durch die Hertie-Insolvenz betroffenen Städten und Gemeinden das Gebäude der Deutschen Bank in Frankfurt verließ.
Auf Initiative von Bürgermeister Günter Ditgens waren 45 Bürgermeister der Hertie-Standorte in Deutschland nach Frankfurt zur Deutschen Bank gefahren. Ditgens: "Die Deutsche Bank ist in der Sache engagiert. Sie war bei der Organisation des Karstadt-Kompakt-Darlehens beteiligt, ebenso bei der Verbriefung der Forderungen. Sie ist Verwalter des Kredits an den britischen Immobilieninvestor Dawnay Day". Dies seien Gründe genug, bei der Hertie-Rettung zu helfen. Ditgens: "Was wir von der Deutschen Bank erwarten, ist keine unangemessene Forderung: Die Organisation der Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem Ziel, das Überleben von Hertie zu ermöglichen. Die Deutsche Bank ist hier in einer moralischen Verpflichtung; sie hat Einfluss auf Dawnay Day."
In Frankfurt wurden die 45 Bürgermeister von Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank und "Deutschland-Chef", empfangen. In einer sehr offenen und verbindlichen Diskussion trugen die Bürgermeister der betroffenen Städte und Kommunen ihre Sorgen um die wirtschaftlichen Perspektiven ihrer Städte vor. Fitschen: "Die Deutsche Bank nimmt diese Sorgen sehr ernst". Das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank machte jedoch deutlich, dass sie kein Kreditgeber der Hertie-Immobilien sei und in diesem Zusammenhang keinerlei eigene wirtschaftliche Interessen verfolge.
Als Ergebnis der rund 90minütigen Diskussion erklärte sich die Deutsche Bank bereit, als Moderator einen Gesprächstermin zwischen den Eigentümern der Gebäude, dem Insolvenzverwalter, möglichen Investoren und Vertretern der betroffenen Städte und Kommunen aufzusetzen, um alle Lösungsmöglichkeiten auszuloten".
Zudem beauftragten die Bürgermeister ihren Wesselinger Kollegen Günter Ditgens, der im vergangenen Jahr in Wesseling ein Hertie-Forum mit den Bürgermeistern aller Hertie-Standorte und dem Insolvenzverwalter Dr. Biner Bähr durchgeführt hatte, auch zukünftig als Koordinator die Gespräche und Aktionen zur Rettung von Hertie voranzutreiben.